25.3406Interpellation
Kosten und Nutzen der Anpassung der Armeereglemente an geschlechtergerechte Sprache

Antwort des Bundesrates:

1. Die Reglemente der Schweizer Armee werden im Rahmen von geplanten, ordentlichen Revisionen zusätzlich geschlechtergerecht formuliert. Entsprechend werden die Reglemente nur dann geschlechtergerecht angepasst, wenn sowieso eine Revision durchgeführt wird. Seit dem Inkrafttreten des Sprachengesetzes vom 5. Oktober 2007 (SpG; SR 441.1) ist der Grundsatz der sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter im Gesetz verankert: Das Sprachengesetz verpflichtet die Bundesbehörden, auf geschlechtergerechte Formulierungen zu achten (Art. 7 Abs. 1 des Sprachengesetzes SpG; SR 441.1). Gemäss des Leitfadens zum geschlechtergerechten Formulieren der Bundeskanzlei ist das generische Maskulinum in der deutschen Sprache nicht zulässig. Militärspezifische Begrifflichkeiten, wie beispielsweise Grade (zum Beispiel Leutnant oder Stabsadjutant), werden nicht angepasst – Funktionen und Gradkategorien (zum Beispiel Offizierin und Offizier) jedoch schon. In den jeweiligen Landessprachen gelten unterschiedliche Regelungen, die im jeweiligen Leitfaden festgehalten werden.

 

2./3. Da die Prüfung der geschlechtergerechten Formulierung nur einen geringen Teil der Anpassungen der jeweiligen Reglemente im Rahmen einer Revision ausmacht, ist es nicht möglich, Personalstunden oder Kosten spezifisch und exakt nur dafür auszuweisen. Teil des Revisionsprozess ist die umfassende und breit angelegte Stellungnahme verschiedener Organisationseinheiten. In diesem Rahmen kontrolliert auch eine Fachperson die Einhaltung der Vorgaben im Bereich des geschlechtergerechten Formulierens gemäss Leitfaden. Der gesamte Prozess der Stellungnahme und Kontrolle durch diese Fachperson beläuft sich auf maximal 2 Stunden pro Reglement à 100 Seiten. Seit Mai 2023 wurden ungefähr 65 Reglemente im Rahmen einer Revision angepasst.

 

4./5./6./7. Der Bundesrat hat am 28. April 2021 die Gleichstellungsstrategie 2030 verabschiedet. Es ist die erste nationale Strategie des Bundes mit dem Ziel, die Gleichstellung der Geschlechter gezielt zu fördern. Mit der Anpassung der Reglemente gewährleistet die Schweizer Armee die sprachliche Sichtbarkeit der Geschlechter. Sie folgt damit den Bundesvorschriften. Die Anpassungen werden nicht «prioritär» behandelt, sondern im Rahmen von ordentlichen Revisionen umgesetzt.

Chronologie:

Keine Diskussion verlangt
20.06.2025

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